Aufruf der Hopi


An meine Gefährten, die mit mir schwimmen

Da ist ein Fluss,
der fließt jetzt sehr schnell.
Er ist so mächtig und reissend
Dass einige Angst haben werden.
Sie werden versuchen, sich am Ufer festzuhalten.
Und werden fühlen, dass sie zerrissen werden.
Und sie werden beträchtlich leiden.

Wisse, dass der Fluss seine Bestimmung hat.

Die Älteren sagen,
wir müssen vom Ufer loslassen
unsere Augen offen halten
und unsere Köpfe über dem Wasser.

Und sie sagen: 

                                                         
Schaue, wer da mit Dir ist und feiere.

 
In dieser Zeit der Geschichte
Dürfen wir nichts persönlich nehmen,
am allerwenigsten uns selbst.
Denn in dem Moment, wo wir dies tun,
kommt unser inneres Wachstum
und unsere Reise zum Stillstand.

Die Zeit des einsamen Wolfes ist vorbei.

Kommt zusammen,
verbannt das Wort „Mühsal“
aus eurer Haltung und eurem Vokabular

Alles, was wir jetzt tun,
muss auf eine heilige Art und Weise
getan werden, und im Feiern.

Wir sind die, auf die wir gewartet haben!

 

Worte eines Hopi-Ältesten

 Oraibi, Arizona

 

 

 


1

Wir sind verbunden
Wir Menschen sind nur eine von vielen Lebensformen der Erde. Du bist verbunden mit allem und Teil von allem. Alles was du tust hat eine Wirkung auf das Ganze.

Lerne und respektiere die Naturgesetze! Sie wirken immer und überall!


2

Wir hüten die Weisheit
Du trägst das Wissen und die Weisheit deiner AhnInnen und der Welt in Dir.

Erinnere dich! Ehre und achte deine Wurzeln! Entwickle dich selbst zum Wohle aller!


3

Wir wägen die Wahrheit
Menschen sehnen sich nach Gerechtigkeit, Mitfühlende Liebe führt dich auf den Weg der Wahrheit und in ein tiefes Verstehen. So heilt Schmerz.

Betrachte die Vielfalt und Unterschiedlichkeit als Bereicherung!
Im Grunde sind wir alle gleich. Handle aus deinem Mitgefühl!

 

4

Wir schauen in die Weite
Es gibt eine sichtbare und eine unsichtbare Welt. Beide gehören zusammen.

Lebe mit der Realität beider Welten, damit dein Handeln weitsichtig wird!


5

Wir hören zu
Unsere Welt ist laut und atemlos geworden. Wir wissen: Alles Lebendige will sich mitteilen und will gehört werden.

Lass Dir Zeit, werde still und höre mit dem Herzen!


6

Wir erzählen unsere Geschichte
Wir sind geprägt von einer patriarchalen, verdrehten und gefälschten Geschichtsdarstellung und Berichterstattung. Die Geschichte der Frauen kommt darin nicht vor. Wir bringen sie wieder ans Licht. Du und deine Lebensgeschichte sind wichtig und Teil der Geschichte deiner Kultur.

Entdecke die Lust am Erzählen, um das Spiel des Lebens und seinen Reichtum für alle sichtbar zu machen!


7

Wir lieben
Jeder Körper ist heilig. Für die Würde und Unversehrtheit von Frauen einzustehen, ist oberstes Gebot. Das Urprinzip der Mütterlichkeit beinhaltet bedingungslose Liebe, Fürsorge, Mitgefühl, Selbstliebe und Sinnlichkeit gegenüber allem Lebendigen.

Wir rufen alle Frauen und Männer auf, nach diesen mütterlichen Prinzipien in allen gesellschaftlichen Zusammenhängen zu leben und zu handeln!


8

Wir heilen
Alle haben das Recht auf ein glückliches Leben mit gesunden Lebensgrundlagen. Alles ist eingebettet in die natürlichen Kreisläufe. Wir bestehen auf einen selbstbestimmten Umgang mit Krankheit, Gesundheit und Tod. Die Heilung mit Pflanzen gehört zum Urwissen aller Kulturen.

Setze dich auf allen Ebenen dafür ein, dass alle Wesen ein gutes Leben führen können, frei von Hunger, Massenproduktion, Gentechnik, Ausbeutung und Ausrottung.
Lass jeden Tag einen Tag der Heilung sein!

 

9

Wir hüten die Zukunft
Wir stehen in einer langen Ahnenreihe mit Generationen vor und nach uns. Wir tragen die Verantwortung dafür, dass kommende Generationen auf der Erde gut leben können.

Auch du bist verantwortlich für einen maßvollen, gerechten und achtsamen Umgang mit den Gaben der Erde!


10

Wir weben das Netz
Verbunden durch sichtbare und unsichtbare Fäden leben und wirken wir vielfach vernetzt.
Wir weben mit am Netz der Solidarität von Mensch zu Mensch. Niemand fällt durch die Maschen.

Knüpfe am Netz des Lebens mit all deiner Kreativität!

 

11

Wir gehen aufrecht
Gier und Egoismus verbreiten Lügen über die Folgen der Ausbeutung der Erde und all ihrer Geschöpfe. Dies führt zur Ausbreitung lebensfeindlicher Werte.

Gehe aufrecht und mutig den Weg der Wahrheit deines Herzens.
Tritt vor, zeige dich, sei eigenmächtig. Trenne ab, was lebensfeindlich ist!

 

12

Wir feiern das Leben
Das Leben ist ein Geschenk. In der Balance von Geben und Nehmen wird es zum Fest. Wenn wir den Wert des Schenkens neu erkennen, wird sich die Gesellschaft verändern.

Gib dem Dank in deinem Alltag Raum, so kann sich die Fülle über dich ausgießen. Stecke andere mit deiner Freude an!


13

Wir leben unsere Vision
Bestehende Strukturen brechen zusammen. Veränderung ist Not-wendig, wendet die Not. Wandlung ist das Prinzip des Lebens.

Lass dich mutig und bewusst auf die Wandlungsprozesse ein.
Erkenne deine Vision und lebe sie!

 

aus:

http://www.ratdergrossmuetter.org

eine deutsche erweiterung von:

http://www.grandmotherscouncil.org/

<<<<<<   der internationale rat der 13 indigenen großmütter   >>>>>

vielen DANK !

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Unsere tiefste Angst ist nicht, dass wir unzulänglich sind.
Unsere tiefste Angst ist, dass wir unermesslich machtvoll sind.
Es ist unser Licht,was wir fürchten, nicht unsere
Dunkelheit.
Wir fragen uns;
Wer bin ich denn eigentlich, dass ich leuchtend,
hinreißend, begnadet und phantastisch sein darf?,,
Wer bist Du denn, es nicht zu sein?
Wenn Du Dich klein machst,
dient das der Welt nicht.
Es hat nichts mit Erleuchtung zu tun,
wenn Du schrumpfst,
damit andere um Dich herum
sich nicht verunsichert fühlen!
Wir wurden geboren
um die Herrlichkeit Gottes zu verwirklichen,
die in uns ist.
Sie ist nicht nur in einigen von uns,
sie ist in jedem Menschen.
Und wenn wir unser eigenes Licht erstrahlen
lassen, geben wir unbewusst anderen Menschen die
Erlaubnis, dasselbe zutun.
Wenn wir uns von unserer eigenen Angst befreit
haben, wird unsere Gegenwart ohne unser Zutun
andere befreien.

 

 

 

Ein kleiner Baumwollfaden

Verfasser unbekannt


Es war einmal ein kleiner Baumwollfaden, der hatte Angst, dass es nicht ausreicht, so, wie er war: "Für ein Schiffstau bin
ich viel zu schwach", sagte er sich, "und für einen Pullover zu kurz. An andere anzuknüpfen, habe ich viel zu viele
Hemmungen. Für eine Stickerei eigne ich mich auch nicht, dazu bin ich zu blass und farblos. Ja, wenn ich aus Lurex
wäre, dann könnte ich eine Stola verzieren oder ein Kleid. Aber so?! Es reicht nicht! Was kann ich schon? Niemand
braucht mich. Niemand mag mich - und ich mich selbst am wenigsten."
So sprach der kleine Baumwollfaden, legte traurige Musik auf und fühlte sich ganz niedergeschlagen in seinem
Selbstmitleid.
Währenddessen läuft draußen in der kalten Nacht ein Klümpchen Wachs in der beängstigenden Dunkelheit verzweifelt
umher. "Für eine dicke Weihnachtskerze bin ich viel zu klein" jammert es "und wärmen kann ich kleines Ding alleine
auch niemanden. Um Schmuck für eine tolle große Kerze zu sein, bin ich zu langweilig. Ach was soll ich denn nur tun, so
alleine in der Dunkelheit?"
Da kommt das kleine Klümpchen Wachs am Häuschen des Baumwollfadens vorbei! Und da es so sehr fror und seine
Angst so riesig war, klopfte es schüchtern an die Türe. Als es den niedergeschlagenen kleinen Baumwollfaden sah, kam
ihm ein wunderschöner Gedanke. Eifrig sagte das Wachs: " Lass dich doch nicht so hängen, du Baumwollfaden. Ich hab'
da so eine Idee: Wir beide tun uns zusammen. Für eine große Weihnachtskerze bist du zwar als Docht zu kurz und ich
hab' dafür nicht genug Wachs, aber für ein Teelicht reicht es allemal. Es ist doch viel besser, ein kleines Licht
anzuzünden, als immer nur über die Dunkelheit zu jammern"
Ein kleines Lächeln huschte über das Gesicht des Baumwollfadens und er wurde plötzlich ganz glücklich. Er tat sich mit
dem Klümpchen Wachs zusammen und sagte: "Nun hat mein Dasein doch einen Sinn."
Wer weiß, vielleicht gibt es in der Welt noch mehr kurze Baumwollföden und kleine Wachsklümpchen, die sich
zusammentun könnten, um der Welt zu leuchten?!